Spandauer Studie
Christian Maschke, Hildegard Niemann
Einfluss von Lärm am Wohnort
Unter der Bezeichnung „Spandauer Gesundheits-Survey“ (SGS) begann 1982 eine Untersuchungsreihe, die bis heute vom Robert Koch-Institut in enger Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Spandau durchgeführt wird. Im SGS wurde der Gesundheitszustand der teilnehmenden Probanden periodisch im zeitlichen Abstand von zwei Jahren ärztlich überprüft. Die Teilnehmer/innen erhielten nach jedem „Gesundheitscheck“ eine zusammenfassende medizinische Beurteilung und wurden bei auffälligen Befunden aufgefordert, sich in ärztliche Behandlung zu begeben.
Im neunten Durchgang wurde darüber hinaus die Schallbelastung durch Straßenverkehr über die Datenbank der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Kontrollmessungen ermittelt, getrennt für den Tag und für die Nacht.
So konnte die Häufigkeit ärztlicher Behandlungen in Abhängigkeit von der Schallbelastung am Wohnort als Querschnittstudie ausgewertet werden. Eine signifikante Erhöhung des relativen Risikos für arterielle Hypertoniebehandlungen konnte für den nächtlichen äquivalenten Dauerschallpegel vor dem Schlafzimmerfenster abgesichert werden. Das relative Risiko lag bei einer nächtlichen Schallbelastung über 55 dB(A) bei 1,9 (p = 0,019), im Vergleich zur Referenzkategorie mit einem äquivalenten Dauerschallpegel unter 50 dB(A). Der signifikante Trend (Trend p = 0,026) unterstützt nachhaltig die Annahme einer Dosis-Wirkungsbeziehung. Für die Lebenszeitprävalenz ergab sich ein vergleichbares Risikoprofil.
» www.apug.de/archiv/pdf/laermstress_epidem.pdf
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